Eine Verengung im Harntrakt kann im Bereich des Überganges zwischen Nierenbecken und Harnleiter oder – seltener – im weiteren Verlauf des Harnleiters entstehen, meistens im Sinne einer Vernarbung als Folge vorheriger Eingriffe. Da es sich nicht, wie bei einem Harnleiterstein mit Nierenkolik, um ein akutes Ereignis handelt, treten eventuelle Beschwerden wie z.B. Flankenschmerzen bei verstärkter Flüssigkeitszufuhr eher allmählich und manchmal unterschwellig auf. In einigen Fällen wird die Diagnose auch zufällig durch eine anderweitig durchgeführte Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie gestellt.
Nicht alle Nierenbeckenabgangsengen oder Harnleiterverengungen müssen unmittelbar behandelt werden, insbesondere wenn sie noch nicht so ausgeprägt und damit noch kompensiert sind. Bei unklaren Fällen wird oft eine nuklearmedizinische Untersuchung (Nierenszintigraphie) durchgeführt. Die Nierenszintigraphie kann – insbesondere bei nicht vorhandenen oder milden Beschwerden – zwischen kompensierten und behandlungsbedürftigen Verengungen unterscheiden.
Therapie
Besteht die Notwendigkeit, ist ein operativer Eingriff erforderlich. Die Technik besteht in der Entfernung des verengten Teilstücks oder – im Falle einer kompressionsbedingten Verengung des Harntraktes von außen – in der Beseitigung des verengenden Gewebes. Auch sind manchmal atypisch verlaufende Blutgefäße der Grund für die Verengung. Insbesondere hier, aber auch bei den anderen Situationen wird der Harnleiter an der betroffenen Stelle durchtrennt und so wieder zusammengefügt, dass die Abflussverhältnisse wieder hergestellt werden.
Da hier eine besondere Fähigkeit zur Rekonstruktion von Gewebe durch exakte und wasserdichte Nähte entscheidend ist, nutzen wir in unserer Klinik für solche Situationen seit Jahren erfolgreich die Roboter-assistierte Technik und das da Vinci®-Operationssystem. Über kleine Schnitte werden die Instrumente und Nähte eingebracht, was in der Regel neben einer sehr schnellen Erholung zu einem sehr guten funktionellen und kosmetischen Ergebnis führt.