Peniskarzinom

Peniskarzinom

Das Peniskarzinom ist ein bösartiger Tumor, der von der Haut der Eichel (Glans penis), des Sulkus koronarius (auch sulcus coronarius oder Penisfurche) oder des inneren Blattes der Vorhaut ausgeht.
Zu den häufigsten Risikofaktoren des Peniskarzinoms zählen: Phimose (Vorhautverengung) einhergehend mit chronischen Entzündungen der Vorhaut, mangelhafte Intimhygiene, Rauchen sowie Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV-Infektionen, insbesondere HPV-Typ 16 und 18). Inzwischen wird zur Vorbeugung eine Impfung gegen HPV Viren bei Jungen empfohlen.

In Frühstadien wird das Peniskarzinom zumeist auffällig durch flächige, erhabene Rötung, später entwickelt sich eine derbe Verhärtung oder eine Wucherung mit wiederkehrenden Blutungen oder eitrigen Entzündungen. Im weiteren Verlauf kann der Tumor die tief liegenden Strukturen des Penis, wie Schwellkörper oder Harnröhre, infiltrieren. In der Leiste sind dann häufig die Lymphknoten-Absiedelungen als derbe, nicht schmerzhafte Lymphknotenschwellung tastbar. Eine Fernmetastasierung des Peniskarzinoms ist eher selten und betrifft meistens die Lunge, die Leber und die Knochen.

Unsere Behandlung des Peniskarzinoms zielt auf eine vollständige Entfernung des Tumors mit möglichst maximaler Erhaltung des Organs, um so eine bessere Lebensqualität sowie funktionelle und onkologische Ergebnisse zu gewährleisten.

a) Lokale Behandlung des Tumors
Die Tumoren der Vorhaut werden mittels einer radikalen Zirkumzision (Vorhautentfernung) therapiert. Bei den oberflächlichen Tumoren der Glans Penis (Eichel) kann eine chirurgische Exzision (Ausschneiden) oder, nach histologischer Sicherung, eine Laser-Therapie oder eine Lokalbehandlung mit Medikamenten (5-Fluoruracil oder Imiquimod) angeboten werden. Die invasiven Tumoren werden in der Regel durch eine Chirurgie (Glansektomie, Penisteilamputation) behandelt. Bei einigen Patienten können anschließend rekonstruktive Eingriffe mit Schleimhaut- oder Vollhauttransplantaten zur Verbesserung der Kosmetik, Funktionalität und Lebensqualität angeboten werden. Bei ausgedehntem Tumorbefall kann eine radikale Penektomie (totale Penis-Entfernung) erforderlich sein.

b) Lymphknotenentfernung
Die Behandlung der regionalen Lymphknoten ist entscheidend für das Überleben der Peniskarzinom-Patienten. Bei allen Patienten mit lokal fortgeschrittenen Befunden, aber auch bei manchen Patienten mit lokal begrenzten Tumoren oder vergrößerten Lymphknoten kann eine Entnahme der Leistenlymphknoten erforderlich sein. Sollten sich diese als positiv erweisen, wird die Entfernung der Beckenlymphknoten z. B. minimal-invasiv, Roboter-assistiert indiziert.

c) Medikamentöse Therapie
Bei Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Peniskarzinomen kann eine Cisplatin-/ Taxan-basierte Chemotherapie erforderlich sein. Diese erfolgt oft im Rahmen eines sogenannten multimodalen Therapiekonzeptes. Um die Überlebenschancen zu verbessern, kann somit bei manchen Patienten neben der lokalen Chirurgie oder Bestrahlung eine zusätzliche Chemotherapie angeboten werden. Die Patienten mit einer metastasierten Krankheit werden in der Regel mit alleiniger Chemotherapie behandelt.

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