Gronauer Urologie beim ERUS Kongress in Bordeaux

Vom 11.-13. September fand im französischen Bordeaux der Kongress ERUS24 statt – die größte und wichtigste Veranstaltung der Sektion Roboter-assistierte Urologie der Europäischen Urologenvereinigung (EAU). Über tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt verfolgten gespannt die zahlreichen Vorträge und (Live-) Operationen und nutzten die Möglichkeiten zum kollegialen Austausch.

Die Gronauer Urologie war mit einer fünfköpfigen Ärzte-Delegation auf dem Kongress vertreten. Chefarzt Dr. Wagner war als Moderator und Redner geladen und präsentierte im Rahmen eines 90-minütigen Intensivkurses im voll besetzten Auditorium einem interessierten Publikum die Besonderheiten der Roboter-assistierten Operationstechnik bei Prostataentfernungen. Neben dem öffentlich sichtbaren Engagement fand im Hintergrund auch wichtige Gremienarbeit statt. Unter anderem wurden in der Arbeitsgruppe Ausbildung und Training neue Standards und Methoden diskutiert und erarbeitet.

Telesurgery als Kongress-Highlight

Ein wichtiger, viel beachteter Programmpunkt war die Live-Übertragung einer sogenannten Telesurgery (Fernoperation). Der Chirurg saß dabei in Bordeaux an der Konsole, während der operierte Patient im über 8.000 Kilometer entfernten Peking auf dem OP-Tisch lag. Eine Verzögerung bei der Übertragung war nicht erkennbar. Die Kongressteilnehmer erlebten damit einen Meilenstein in der Medizingeschichte.

Dank der Einführung hochentwickelter Robotersysteme und ausgereifter Informationstechnologie wird das Operieren über große Entfernungen in den kommenden Jahrzehnten nicht nur möglich, sondern auch üblich sein, so die Meinung von Experten. Es sind zahlreiche Anwendungen denkbar - von „einfachen“ Fernoperationen bis hin zur Zusammenarbeit mehrerer Chirurgen von verschiedenen Standorten aus. Auch der Einsatz für Schulungszwecke (Mentoring, Demonstrationen) kommt in Betracht.